Interview mit simple-cam-Tester Andreas und Hermann Kühnen vom Agrarservice Kühnen aus   47546 Kalkar- Appeldorn.



simple-cam.de: Herr Kühnen, Sie führen einen Lohnbetrieb und haben diverse große Arbeitsmaschinen im Einsatz. Spielen Rückfahr- oder Überwachungskameras in Ihrem Betrieb eine Rolle?


Andreas Kühnen:  Ja natürlich. Die die großen Maschinen, wie zum Beispiel die Mähdrescher, sind allesamt mit Rückfahrkamerasystemen ausgestattet. Bei der Größe heute geht es ja schon fast nicht mehr ohne.


simple-cam.de: Was passiert mit den Kamerasystemen, wenn die Ernte abgeschlossen ist und Ihre Mähdrescher wieder für 10 Monate Pause haben?


Andreas Kühnen: Nunja, die verbleiben natürlich an den Maschinen und haben auch entsprechend Pause.


simple-cam.de: Haben Sie sich einmal gefragt, ob man die Kameras für die 10 Monate auch anderweitig nutzen könnte?


Andreas Kühnen: Möglichkeiten die Kameras anderweitig zu nutzen hätte ich viele. Allerdings scheitert es daran, dass man die Kameras aus den Erntemaschinen nicht ohne weiteres heraus bekommt. Pro Maschine brauche ich da mindestens 3 Stunden für den Ausbau. Der Wiedereinbau im Frühjahr würde sicherlich doppelt so lange dauern, bis man die Kabel wieder durch die Maschine gelegt hat.


simple-cam.de: An welche Möglichkeiten hatten Sie dabei gedacht?


Andreas Kühnen: Der Einsatz an der Quaderballenpresse, an der Sämaschine oder aber auch am Gliederzug hinten als dritten Rückspiegel.


simple-cam.de: Also für jedes Gerät bzw. „Anhängsel“ eine eigene Kamera kaufen.


Hermann Kühnen: Bei Preisen um die 300€ pro System ist es nicht wirtschaftlich jedes Anhänge- oder Anbaugerät mit einer eigenen Kamera auszustatten. Außerdem müssen dann auch alle Schlepper mit Bildschirmen ausgestattet und verkabelt werden. Was, wenn eine Maschine den Hof verlässt bzw. verkauft wird? Dann müssen wir die Kabel wieder heraus holen, alle Verkleidungen öffnen usw… .


simple-cam.de: Seit Anfang April hatten Sie die Möglichkeit einen Prototypen der simple-cam ein zu setzen. Was waren Ihre ersten Eindrücke?


Andreas Kühnen: Unsere ersten Eindrücke waren durchaus positiv. Anfängliche Bedenken, die Magnetfüße könnten zu schwach dimensioniert sein haben sich überhaupt nicht bestätigt. Für unsere Einsätze bisher waren sie absolut ausreichend. Das System an sich ist kompakt und schnell montiert.


Hermann Kühnen: Wir hatten ein Problem mit der Zuckerrübendrille, wo ständig ein Bolzen abscherte und eine Teilbreite nicht mehr gesät hatte, aber die eigentliche Ursache oder besser noch der Umstand, wann und wieso der Bolzen brach, war einfach nicht aus zu machen. Guter Rat war teuer und die Zuckerrübenaussaat ist Termingeschäft. Auf die Idee Ihre Kamera an die Rübendrille zu bauen sind wir erst gar nicht gekommen, bis der Satz fiel: „Dann muss sich jemand mal bei der Arbeit da drauf setzen und gucken…“. Mit Hilfe der Kamera hatten wir den Fehler dann auch schnell gefunden.


simple-cam.de: Schön, dass Ihnen das System so gute Dienste leistet. An welchen Maschinen haben Sie die Kamera bisher eingesetzt?


Andreas Kühnen: An eigentlich allen, die ich vorhin schon aufgezählt hatte. An der Strohpresse, am Gliederzug als dritten Rückspiegel bzw. als Helferlein beim rückwärts rangieren an die Getreideschnecke. Des weiteren an der Sämaschine, Anhängespritze und Überladewagen bei der Ernte.


simple-cam.de: Interessant. Und an welcher Stelle am Überladewagen wird die Kamera wichtig für Sie?


Andreas Kühnen: Für mich (lacht) ist das unterschiedlich. Je nachdem, ob ich den Mähdrescher oder den Traktor mit angehängtem Überladewagen steuere. Beim Mähdrescher fahren bekomme ich ein Bild von der Kamera aus dem Wagen und kann den Füllstand überblicken. Beim Überladewagen fahren montiere ich die Kamera oben an der Austragschnecke und kann so in die Transportfahrzeuge schauen und diese optimal ausladen.

Eigentlich wären zwei Kameras am Überladewagen sowie zwei Monitore, einmal auf dem Mähdrescher und einmal auf dem Schlepper, wünschenswert.


simple-cam.de: Ein Interessanter Ansatz, den wir gerne aufgreifen. Wie machen Sie das mit der Stromversorgung für Kamera und Sendeinheit?


Hermann Kühnen: Das ist kein Problem. Mit den beiden Adapterkabeln kommen wir prima zurecht. Mit ihren 9m sind sie sehr oft viel zu lang, manchmal aber auch verdammt kurz. Je nach Einsatzort und Einsatzart.


simple-cam.de: Wie schaut es mit der Funkübertragung aus? Ist das Signal stabil und wie ist das Bild auf dem Monitor zu bewerten?


Andreas Kühnen: Das Bild ist soweit schon OK und es reicht absolut aus. Wer „HD“ will, muss sich halt in´s Wohnzimmer setzen. Das Signal ist eigentlich auch immer da. Was mir auffiel ist, dass bei starker Sonneneinstrahlung das Bild anfängt zu rauschen. Das kennen wir aber von unseren kabelgebundenen Systemen genauso.


simple-cam.de: Wie lautet Ihr abschließendes Urteil und welche Wünsche oder Ideen hätten Sie für die Nutzung der simple-cam?


Hermann Kühnen: Eigentlich hätte es so etwas schon früher gebraucht. Ich für meinen Teil bin rundum glücklich.


Andreas Kühnen: Dem kann ich mich anschließen. Allerdings ist für mich als Unternehmer wichtig, und das wünsche ich mir, dass ich, falls an dem System mal etwas zu Bruch geht, auch Ersatzteile oder Einzelkomponenten erwerben kann und kein neues Komplettsystem kaufen muss.


simple-cam.de: Da können Sie ganz beruhigt sein. Alle gängigen Komponenten werden auch separat angeboten. Ihren Gedankengang mit einer zweiten Kamera werden wir weiter verfolgen.

Vielen Dank für das Gespräch, Ihre Zeit und Bereitschaft simple-cam zu testen.